Rheinische Post, 26.02.2008

Gott ist das Hauptthema

„Joyful Voices" aus Moers und der norwegische Gastchor „Reflex" gaben zusammen ein begeisterndes Gospel-Konzert. Im Lobpreisgesang gibt es keine Verständigungsprobleme oder Sprachhürden. Die Stadtkirche war komplett voll.

von SIMON PAKE
MOERS „Gospel ist für mich ein musikalischer Gottesdienst, da ist kein gesprochenes Wort mehr notwendig", ist sich Ernst Ickler sicher. Es war zwar kein richtiger Gottesdienst, aber beim gemeinsamen Konzert von „Joyful Voices" aus Moers und dem norwegischen Gastchor „Reflex" war trotzdem Gott das Hauptthema. Ohne Probleme konnte der christliche Gedanke auch an einem normalen Freitagabend eine Kirche füllen. Bis auf den letzten Platz war die evangelische Stadtkirche am Freitagabend besetzt.
Wie es zu der doch recht flotten Gospelmusik gehört, saß das Publikum nicht bloß lauschend auf den Bänken, sondern war mal im Stehen, mal im Sitzen, klatschend oder schnipsend dabei. Ganz in Schwarz eröffneten die deutschen Gastgeber in der Gospelsprache Englisch die knapp dreistündige Veranstaltung des „Gospelsummit". „Nichts anderes ist das hier, ein Gospelgipfeltreffen", war Ickler stolz. Bei Liedern wie „Lord, reign in me" (Herr, herrsche in mir) und „Lift Jesus up" waren die Zuschauer gleich mit dabei. Meist sangen in den Stücken Solisten größere Teile, die dann im Refrain vom gesamten Chor kräftig untermauert wurden. Ähnlich sah es bei „Reflex" aus. Die Norweger waren im Jahr 2003 schon einmal in Moers. Im Rahmen ihrer diesjährigen Deutschland-Tournee stattete der 22-köpfige Chor mit vier Musikern der Grafenstadt wieder einen Besuch ab.
Und das tun sie mit großer Freude: „Wir haben ein neues Programm dabei. Die Leute reagieren hier sehr enthusiastisch auf den Gospel mit viel Wärme. In Norwegen ist das alles viel steifer", weiß „Reflex"-Chorleiter Martin Alfsen zu berichten. Als Gegenpart zu den Joyful Voices waren die Norweger komplett in Weiß gekleidet. Ein imposantes Bild gab das Ende der Vorstellung ab, als beide Chöre gemeinsam sangen.
Mindestens genauso eindrucksvoll war der Eindruck für die Ohren, immerhin sangen über 50 Stimmen gemeinsam. Als kleine Hommage an das Gastgeberland gab „Reflex" sogar eine Version von „Danke für diesen guten Morgen" zum Besten.
Als Zugabe verteilten sich die Sänger in der Kirche in Kreuzform und sangen fast direkt in die Zuhörer-Ohren hinein. Natürlich die Nachricht, die Gospel beinhaltet: das Evangelium.